Storytelling ist eines der wirkmächtigsten Tools im Kommunikationsdesign. Wir beleuchten anhand unterschiedlicher Beispiele, wie sich das Storytelling weiterentwickelt, wie es Inhalte emotional auflädt und wie es Produkte und Themen attraktiv und nahbar macht.

Passend zur Jahreszeit geht es in unserer Foto-Rubrik hinaus in die Natur. Martina Borsche beschäftigt sich intensiv damit, wie sich Düfte und die damit verbundenen Emotionen in Bilder fassen lassen. Xiaole Ju verbindet einen künstlerischen mit einem dokumentarischen Ansatz und zeigt uns das Ruhrgebiet auf ebenso reizvolle wie ungewohnte Weise. Auch Gabriel Röck ist nach draußen gegangen und hat den Müll eingesammelt, den Menschen immer häufiger einfach irgendwohin werfen. Er hat aus dem Müll ein sehr ungewöhnliches Buch gemacht, und fragt: »Warum nehmen wir das hin?«. Für mobile.de, das größte deutsche Gebrauchtwagenportal ist ein neues Erscheinungsbild entstanden, besonders spannend ist hier, wie Designentscheidungen getroffen wurden – denn oft hatten weder Kunde noch Agentur das letzte Wort.





Grafik+ »Storytelling«
Durch Storytelling verkaufen sich Dinge besser, das lernt man schon im Studium. Doch die Kunst, etwas in eine Geschichte zu verpacken und auch emotional zugänglich zu machen, lässt nicht nur Produkte attraktiver erscheinen. Auch eher sperrige oder unbeliebte Themen werden dadurch zugänglich. Ein Team aus Studierenden und erfahrenen Publishing-Fachleuten hat beispielsweise den Koalitionsvertrag als Magazin gestaltet und so die wichtigen, aber trockenen Informationen interessant gemacht. In Oldenburg zeigt ab sofort eine Klimakampagne, wie Bürger:innen vom Klimaschutz profitieren. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit viel Humor und poppigem Design. Storytelling der ganz anderen Art hat der Designer Gary Hustwit ausprobiert. Er hat den Musiker und Künstler Brian Eno portraitiert und einen Film geschaffen, der sich bei jeder Aufführung neu und zufällig zusammensetzt. Storytelling wird so zum Zufallsprodukt, es zeigt sich aber auch, dass man Geschichten immer wieder anders erzählen kann. Genau diese Eigenschaft macht sie so faszinierend.


Das Cover
Auch das Cover dieser Ausgabe erzählt eine Geschichte. Es beginnt mit »Once upon a time« und führt durch Stanzungen ins Heft, erlaubt Ein- und Durchblicke. Raffinierte Blindprägungen machen das Thema auch haitisch erfahrbar und das Papier Curious Particles Natural Lily Flower erzählt seinerseits eine spannende Geschichte. Das Naturpapier von Antalis verfügt nämlich über organische Einschlüsse von Blumen und Pflanzen.
Gedruckt wurde das Cover mit einer Schmuckfarbe, die Stanzungen wurden mit einem Heidelberger Tiegel gefertigt und für die Prägungen aktivierte der Fachbetrieb Bölling eine alte MAN Maternpresse. Nur sie hatte genügend Kraft, um die Linien und Strukturen randscharf prägen zu können.
Das Design des Cover-Motivs stammt von Theresa Göser unterstützt wurde sie von Tobias Holzmann.

Der Showroom
Zwei Beiträge in unserem Showroom führen besonders vor Augen, was zeitloses Design ist. Lora Lamm prägte in den 50er- und 60er-Jahren in Mailand viele Marken und auch heute haben ihre Arbeiten nichts an Charme und Strahlkraft verloren. Clavius’ Designs erinnern teilweise an die Achtziger und Neunziger, doch unverkennbar entsteht hier etwas Neues, wenn der Designer typografische Handwerkskunst mit Referenzen aus der Popkultur mischt. In Kopenhagen kombinieren die Kreativen des Studio Morfar emotionale Gestaltung mit datengetriebenen Wachstumsstrategien und bei Format Design steht der Mehrwert im Zentrum, im Packaging Design, beim Branding oder bei Events.



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