Im Lockdown musste man buchstäblich kreativ werden, vor allem mit Kindern. Der Berliner Buchdrucker Martin Z. Schröder kam auf die Idee, Geschäftspapiere einmal anders zu nutzen und gemeinsam mit den Nachbarskindern Karten zu gestalten – die Druckerey Junior war geboren.
Keine Kita, keine Schulbesuche – vor allem Kinder waren vom eintönigen Lockdown-Alltag betroffen. Um der Corona-Langeweile entgegenzuwirken, bot Martin Z. Schröder, Buchdrucker und Inhaber der gleichnamigen Druckerei in Berlin, Workshops für fünf Nachbarschaftskinder an. Dort gab es für die kleinen Künstler einiges zu entdecken: Neben dem Zeichnen und Gestalten eigener Kartenmotive erhielten die Teilnehmer eine Einführung in das alte Handwerk des Schriftsetzers und Buchdruckers, durften Bilder in Linoleum schneiden und drucken.
Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: »Einige der Karten waren so gut, dass ich auf die Idee kam, sie auf einer der größeren Maschinen zu drucken und in meinem Online-Shop anzubieten«, erzählt Martin Z. Schröder begeistert. Als Druckverfahren hat er Hochdruck, Letterpress, Linolschnitt und Bleisatz angewendet.
»Die Produktion der Karten in höherer Auflage habe ich allerdings selbst gemacht, also gedruckt, geschnitten und gerillt, weil diese Maschinen für die Kinder noch zu groß oder sowieso zu gefährlich sind«, erklärt Schröder. Für den Druck verwendete er das klassische Römerturm Precioso-Papier in den Farben Weiß und Ecru, mit matter Oberfläche und einer Grammatur von 300/m² im DIN A5-Format. Meistens kommt Precioso als Geschäftspapier zum Einsatz. Dank seines edlen Baumwoll-Hadern-Anteils ermöglicht es auch beim Flächendruck eine intensive Farbaufnahme und ist daher auch für den Kartendruck besonders geeignet. Passend dazu nutzte der Druckexperte die gefütterten Precioso-Briefhüllen.
Übrigens haben die Kinder bei den Workshops noch mehr gelernt, zum Beispiel Rechnen im Berufsleben: So gab es auch einen Einblick in die Produktkalkulation und wer mochte, konnte dabei seine rechnerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Martin Z. Schröder und seine Druckerei
Bereits im Alter von 14 Jahren entdeckte Martin Z. Schröder seine Leidenschaft für die Druckerkunst. Nach seiner Lehre im Bleisatz war er zudem als Verlagshersteller und Feuilletonist tätig und gab Bleisatz-Kurse für Studenten und für Kinder. 1994 gründete er seine eigene Druckerei in Berlin. Dort wird nach dem Vorbild des Buchdruckerfinders Johannes Gutenberg mit klassischen Bleilettern gedruckt. Mitten in der Werkstatt befinden sich die teils über 100 Jahre alten Druckermaschinen mit deren Hilfe der gebürtige Berliner individuelle und qualitativ hochwertige Druckerzeugnisse entwirft. Zusätzlich bietet der Druckexperte regelmäßige Bleisatz-Workshops für Kinder und Senioren sowie Bleisatz- und Letterpress-Workshops für Studenten an.
Römerturm Geschäftspapiere
Das Großhandelsunternehmen Römerturm, spezialisiert auf Feinst- und Künstlerpapiere, zeichnet sich durch ein hochwertiges Portfolio und die enge Zusammenarbeit mit den Papierherstellern sowie mit seinen Kunden aus. »Geschäftspapiere als Kunstpapiere: Das Projekt Druckerey Junior beweist eindrucksvoll, dass es sich lohnt, über den Tellerrand hinauszuschauen«, erklärt Wolfgang Stemmer, Geschäftsführer Römerturm Feinstpapier, »wir freuen uns sehr, dass bei diesem tollen Projekt unseres Kunden die Wahl auf das Precioso-Papier fiel. Die Karten sind wirklich toll geworden, wir sind sehr beeindruckt von der Kreativität der Kinder sowie vom Engagement von Martin Z. Schröder, herzlichen Dank!«
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