Die meisten von uns begleitet Musik im Alltag, auf der Straße, im Club. Sie appelliert häufig an unser inneres Auge, nach außen sichtbar ist sie jedoch nie. Wie ist es möglich, Musik in eine neue Dimension zu übertragen? Und welche Rolle kann künstliche Intelligenz dabei spielen? – Diesen Fragen widmete sich Josefa Rackl im Zuge ihrer Master-Arbeit, mit welcher sie den Masterstudiengang Interaktive Mediensysteme an der Fakultät für Gestaltung und der Fakultät für Informatik der Technischen Hochschule Augsburg abschloss.
Josefa Rackl hat im Zuge ihrer Abschlussarbeit künstliche Intelligenz gezielt als Mittel eingesetzt, um Musik auf eine ganz neue Art und Weise erlebbar zu machen. Unterschiedlichste Formen, Bewegungen und Rhythmen erzeugen hierbei ein ganzheitliches Bild der vielseitigen Anwendbarkeit von KI im kreativen Bereich.
Am 16. November wurde sie dafür mit dem Kulturpreis Bayern im Bereich Wissenschaft ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich von der Bayernwerk AG vergeben, um besondere Leistungen von Künstler:innen, Absolvent:innen und Doktorand:innen aus der Kunst und Wissenschaft zu ehren.
Das generative Designkonzept »Synergy« ist das Ergebnis einer intensiven Erforschung von künstlicher Intelligenz als gestalterischem und kreativem Hilfsmittel. Dazu wurde die KI »Cyanite« mit elektronischer Musik gefüttert, um sie verschiedenen musikalischen Eigenschaften in Bereichen wie Charakter, Stil oder Genre zuzuordnen. Diese Kategorisierungen sind an visuelle Parameter gekoppelt, sodass unterschiedliche Analyse-Ergebnisse unterschiedliche visuelle Effekte hervorrufen. Die Zusammensetzung aus verschiedenen visuellen Variablen führt zu einem Resultat, das Musik außerhalb der akustischen Welt facettenreich erlebbar macht. »Mein Projekt soll letztlich einen Weg zur Integration von KI in Design und Kunst aufzeigen«, betont Josefa Rackl. Sie setzte zu Umsetzung also sowohl die statistischen Daten, als auch intuitives gestalterisches Fingerspitzengefühl ein.
Das Ergebnis ist ein synergetisches Designsystem, das sich durch ein Interface steuern lässt. Somit kann der Betrachtende interaktiv und individuell in die videografischen Effekte eintauchen und sich selbst davon überzeugen, dass Musik nicht nur akustische Dimensionen annehmen kann.
Mehr über Josefa Rackls Arbeit erfahren Sie auf ihrer Website. Stöbern Sie auch gerne mal durch unsere Rubrik Mensa, wo regelmäßig neue, interessante Abschluss- und Semesterarbeiten vorgestellt werden.
Text: Johanna Schmees