Künstliche Intelligenz verändert unser Leben in vielen Bereichen, auch in der Kunstwelt sorgt sie für viel Dynamik. Das AI Art Magazine lädt ein, diese neuen Dimensionen von Kreativität zu entdecken. Zu welchen Ergebnissen führt die Kombination von technologischen Innovationen und künstlerischem Ausdruck? Mit welchen Tools arbeiten die Kreativen? Wie bereichert KI ihre Arbeit und wohin entwickelt sich die Kunst? Das AI Art Magazine hält viel Wissen und Inspirationen bereit und das in Form einer schön gestalteten und aufwendig produzierten Print-Zeitschrift.
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»In den letzten zwei Jahren hat künstliche Intelligenz die Kunstwelt grundlegend verändert. An der Schnittstelle von Mensch und Maschine entstehen neue kreative Ausdrucksformen, die traditionelle Konzepte von Kunst und Konzeption neu definieren. Diese Symbiose eröffnet nicht nur neue ästhetische Möglichkeiten, sondern fordert auch eine tiefere Auseinandersetzung mit der Rolle des Menschen in einer zunehmend digitalisierten Welt.« So beschreiben die Initiatoren Mike Brauner (Co-founder polardots.studio) und Christoph Grünberger (The Age of Data) den Hintergrund ihres ungewöhnlichen Projekts. Mit dem AI Art Magazine möchten sie Schaffensprozesse und die Intensionen der Kunstschaffenden sichtbar machen, sowie die Schnittstelle beleuchten, an der zwischen Mensch und Maschine Kunst entsteht.
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So schnell KI Ergebnisse produzieren kann, so langwierig war der Entstehungsprozess des AI Art Magazine. Bereits im Mai 2024 verteilten die Initiatoren Flyer auf der Offf in Barcelona, um Künstler:innen auf das Projekt aufmerksam zu machen. »Dann haben wir eine Nullnummer erstellt, um das Konzept zu zeigen«, erklärt Mike Brauner. »Das Cover war von Julia Hermine Ulmer und im Innenteil bestand das Magazin aus unbedruckten Papierresten – weil wir ja noch auf Content der Community gewartet haben. Damit waren wir auch auf Veranstaltungen wie der Indiecon und über Social Media konnten wir dann weltweit weitere Künstler erreichen, besonders über Instagram.« Ab September konnten Kreative ihre Arbeiten über eine Online-Plattform einreichen und erste Musterseiten wurden erstellt. Im Oktober begann dann der Kurationsprozess und die Juror:innen wählten die Kunstwerke aus und konnten mit einem Golden Ticket jeweils einen Favoriten oder eine Favoritin sicher in die Endrunde schicken.
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Zur Jury gehörten Adriana Mora, Boris Eldagsen, David Carson, Grit Wolany, Götz Ulmer, Hannah Johnson, Ingo Faeks, Liri Argov, Sara Giusto, Vivien Schulze und der JuryAI Xiaomi. Über das Goldene Ticket des Jury-KI-Bots konnte sich beispielsweise Jan Wölfel freuen, der von Xiaomi auch zu seinem Entwurf befragt wurde. Nachdem eine Auswahl getroffen war, ging es daran, die Arbeiten in einem Magazin zu präsentieren. Im AI Art Magazine werden nun insgesamt 50 Artists vorgestellt, die 11 Golden Tickets mit einem Kommentar der Juror:innen sowie verschiedene Artikel zu Kunst, Design, KI und Machine Learning.
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Warum sie sich ausgerechnet beim Thema KI für ein gedrucktes Medium entschieden haben, erläutert Mike Brauner. »Für Print haben wir uns aus mehreren Gründen entschieden«, sagt er. »Wir wollen Leute erreichen, die keinen Zugang zu digitaler Kunst haben. Begrenzter Platz heißt zudem, dass man eine Auswahl treffen muss und wir fanden den Kontrast zum Digitalen spannend. Das Magazin ist das Archiv eines bestimmen Zeitpunkts und Haptik erzeugt Wertigkeit. Und schließlich einfach deshalb: Wir lieben Print.« Das AI Art Magazine präsentiert sich nun auf 176 Seiten mit unterschiedlichen Papierwechseln, die Spannung erzeugen und der digitalen Kunst Haptik verleihen. Eine offene Fadenheftung kontrastiert reizvoll mit dem glatten Cover und seiner artifiziellen Anmutung.
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Wer bisher noch keinen Zugang zu KI-Kunst hatte, findet hier einen guten Einstieg in die Thematik. Die Arbeiten sind inspirierend und wer selbst mit KI kreiert findet im Magazin viele Anregungen – technisch wie künstlerisch. Für einen theoretischen Überbau und einen Ausblick auf die Zukunft sorgen die Essays. Das AI Art Magazine ist also eine runde Sache und ebenso sehens- wie lesenswert. Und wem es gefallen hat, kann sich schon auf eine Fortsetzung freuen. Das Team um Mike Brauner und Christoph Grünberger plant zwei Ausgaben pro Jahr herauszubringen.
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Magazin Bestellung
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Weitere Beiträge aus dem Bereich Publishing finden Sie hier …, einen ausführlichen Beitrag über Grit Wolany und das Gestalten mit KI können wir ebenfalls empfehlen.