Als man noch ungehindert reisen konnte, floh der Grafikdesigner Nikolai Dobreff vor einer verlorenen Liebe, Kündigung und Wohnungsuche nach Südamerika. Dort war er das erste Mal wirklich allein und machte diese Erfahrung zur Grundlage eines Fotobuchs, das nun im Eigenverlag erschienen ist.
Liebe weg, Job weg, Wohnung weg
Manchmal haben die niederschmetternden Neuigkeiten und auswegslos scheinenden Situationen auch was Gutes: Sie zwingen einen, sein Leben genau unter die Lupe zu nehmen. Oder öffnen völlig neue Wege, wie der Designer Nikolai Dobreff es erlebte: Mit gebrochenem Herzen machte er sich aufgrund einer Trennung sowie Kündigung nach Südamerika auf. Wie der Titel seines nach der Reise entstandenen Buches »SOLO« schon verrät: völlig allein. Unterwegs sammelte Dobreff Reiseeindrücke in Form von zahlreichen Fotografien aus Brasilien, Argentinien, Chile, Peru und Bolivien. Aber auch Tagebuch führte er akribisch, und so versammeln sich in »SOLO« neben 70 eindrucksvollen Bilder auch zehn persönliche Geschichten über das Reisen alleine.
Ein kreatives Ventil
Auf die Frage hin, ob ihn diese Reise allein nicht nur persönlich, sondern auch als Kreativer verändert oder geprägt hat, antwortet er bestimmt: »Ein paar Monate alleine unterwegs zu sein hat mich vor allem als Menschen geprägt – verändert würde ich nicht sagen –, was wiederum das Kreative beinhaltet und beeinflusst. Ich berufe mich in vielen Entscheidungen mehr auf mein inneres Bauchgefühl und bin durch das Auf-sich-selbst-gestellt-sein bestimmt selbstbewusster geworden – auch in meiner Gestaltung.«
Er berichtet, dass ihn das Projekt im Alleingang vor allem hinsichtlich seiner Fotografie und seines Schreiben weitergebracht habe. Ohne Auftraggeber, ohne jemanden der reinreden würde, hatte er mit dieser Publikation natürlich völlig freie Hand. »Ich bin über die Fotografie und das Schreiben zum Grafikdesign gekommen und habe beide Disziplinen auf meiner Reise nach langer Zeit wieder für mich entdeckt«, erzählt Nikolai Dobreff. »Das passt auch zu meinem ersten Punkt: Soloreisen hilft, um sich auf seine Stärken zu konzentrieren. Also eine klare Empfehlung!«
Kleine Auflage, große Wertschätzung
Produktionstechnisch hat »SOLO« einige Tricks auf Lager, die es besonders wertig machen. Die offene Fadenheftung mit Multicolor-Faden wirken für ein solch persönliches Projekt absolut passend, die Schweizer Broschur gibt dem Ganzen Halt. »Ich habe das Buch bei der Offsetdruckerei Grammblich produzieren lassen. Die haben einen Online-Konfigurator mit tollen Features. Nach einer ersten Anfrage ist man mit den Produzierenden im Kontakt und kann individuelle Fragen oder Wünsche besprechen«, so der Designer.
Beim Papier entschied er sich für das Munken Extra Rough und Munken Lynx, plus einer transparenten Heißfolienprägung auf dem Cover. »Mir war von Anfang an eine hochwertige Produktion wichtig, gleichzeitig musste ich die Kosten im Blick haben, da ich das Buch vorerst selbst produziere und veröffentliche — beides hat so ganz gut geklappt.« Die Auflage von »SOLO« liegt bei 100 Stück; wer sich für das Reisefotografie-meets-Liebenskummerbewältigungsbuch interessiert, sollte also rasch handeln.
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