Als Fotografin und Köchin vereint Mary McCartney in ihrem neuen veganen Kochbuch »Feeding Creativity« zwei Themengebiete, die sich im Kern nicht so sehr unterscheiden, wie es zuerst den Anschein macht. Deutlich wird: Das Experimentieren mit verschiedenen Komponenten und das Gefühl für die perfekte Kombination ist nicht nur in der kreativen Branche erforderlich, sondern auch beim Kochen. In diesem Kochbuch finden beide Bereiche durch McCartneys vielseitige Fähigkeiten einen harmonischen Einklang, nicht zuletzt durch eine ansprechende Gestaltung.
»The idea just popped into my mind one day«, schreibt Mary McCartney in ihrer Einleitung. In Zusammenhang mit ihrer Arbeit als Fotografin traf sie im Laufe ihres Lebens auf viele große Persönlichkeiten, Künstler und Musiker. So arbeitet sie auch regelmäßig für den Künstler Peter Blake, den sie oft in seinem Atelier besucht. »I am, by nature, a feeder«, sagt sie über sich selbst, als sie beschreibt, wie sie den Künstler in seiner winzigen Küche vor Ort bekocht und danach mit ihm, begleitet von inspirierenden Gesprächen, zu Mittag isst. Das hat ihr so gut gefallen, dass es ein Startschuss für eine ganze Reihe an kulinarischen Begegnungen wurde, die sie daraufhin inszenierte und nun in diesem Kochbuch präsentiert. Wer zu Tisch gebeten wird, ist unterschiedlich. Viele kennt McCartney aus familiärem Kontext durch ihre Eltern Linda und Paul McCartney, aufgrund ihrer Arbeit als Fotografin und Regisseurin oder aus ihrer Koch-Show »Mary McCartney Serves it Up!«.
Die zu diesen Begegnungen aufgeführten Rezepte sind sortiert nach Frühstück, Vorspeisen, Suppen und Sandwiches, Hauptgängen und Desserts. So ist für jeden etwas dabei. Angeleitet von spielerischen Illustrationen in Rot- und Rosatönen und einer reduzierten, aber markanten Typografie werden die Leser:innen durch die Kapitel geführt. Das Layout ist modern, und wirkt trotz großformatiger Überschriften unaufdringlich. Hiermit wird die Wirkung von großflächigen Portraits und Food-Fotografien untermauert, die McCartney eigenständig aufgenommen hat und die genauso stimmig erscheinen, wie die ausschließlich veganen Rezepte, die damit präsentiert werden.
Ein kurzer, persönlicher Einleitungstext über die jeweilige Person, steht neben einem Foto, das sie authentisch abbildet. Anschließend folgt das Rezept, das im Kontrast zur Einleitung sachlich und übersichtlich die einzelnen Arbeitsschritte wiedergibt. Die verlockenden Bilder der Gerichte sind lediglich durch kurze handschriftliche Kommentare ergänzt, die das Erscheinungsbild auflockern und charakterisieren.
Durch diese sortierte Struktur und Gestaltung können sich die Leser:innen aussuchen, ob sie nur kochen, durch zahlreiche Geschichten stöbern oder sich inspirieren lassen möchten. »Feeding Creativitiy« spricht jeden an, der vegane Küche liebt und sich gerne zu kulinarischen Zusammenkünften mit kreativen Einflüssen hinreißen lässt.
Das Buch erscheint im November unter dem Namen „Feeding Creativity“ beim TASCHEN Verlag.
»Feeling Creativity«, Mary McCartney
TASCHEN Verlag, Köln
Hardcover, 21,5 x 28 cm, 1,349 kg
280 Seiten
ISBN 978-3-8365-8942-0 (English)
40 Euro
taschen.com
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Text: Johanna Schmees