Gutes Design sei zeitlos, heißt es immer. Wie sehr das stimmt, zeigt sich bei Logos, denn viele große Marken verwenden heute noch Entwürfe, die vor über 100 Jahren entstanden sind. Der Band »Logo Beginnings« spürt über 6.000 Markenzeichen nach und zeigt, wie sich das Design von Erscheinungsbildern und Logos im Lauf der Zeit entwickelt hat.
»Da weiß man, was man hat!« – Marken begleiten uns in allen Bereichen des Lebens, wir kennen sie und wissen diese Signale zu lesen. Denn die meisten dieser Bilder sind seit Generationen vertraut, viele haben bereits ein erstaunliches Alter. Oftmals sorgsam modifiziert und modernisiert, haben sie ihre charakteristischen Eigenschaften seit den Anfängen beibehalten, wie der dickleibige Band »Logo Beginnings« (Taschen Verlag, 2022, Euro 60,-) eindrucksvoll vor Augen führt.
Jens Müller hat rund 6.000 dieser Logos aus der Frühzeit zusammengetragen und nach formalen Kriterien sortiert, von streng geometrisch bis verspielt dekorativ, figurativ oder abstrakt, mit Buchstaben oder Tierdarstellungen, um nur einige der Gruppen zu nennen. Berühmtheiten sind darunter und längst Vergessene. Dem Einfallsreichtum (und gelegentlichen Plagiaten) waren jedenfalls keine Grenzen gesetzt. Ergänzt wird die Sammlung durch den Nachdruck des wichtigen Aufsatzes »Über die künstlerische Gestaltung von Warenzeichen« (1921) von Fritz Helmuth Ehmcke, welcher bekanntlich mit der Steglitzer Werkstatt und später als Dozent selbst zahlreiche Marken geschaffen hat.
Abgerundet wird die Zusammenstellung mit Packungsbeispielen und den Wandlungen einiger Logo-Klassiker wie Shell, 3M oder Singer. Davon würde man gerne noch mehr sehen, vielleicht das Thema der nächsten Publikation von Jens Müller?
Text: Herbert Lechner
Jens Müller, Taschen Verlag
Hardcover, 432 Seiten, Text in Englisch, Französisch und Deutsch
60,– Euro
Mehr zum Thema »Corporate Communication« erfahren Sie im Grafikmagazin 02.21.