Grafikmagazin 01.24 – Schwerpunkt »Packaging Design«

Zurecht wird Verpackungsmüll als eines der großen Übel unserer Konsumgesellschaft angesehen, doch in der Branche tut sich enorm viel. In dieser Ausgabe stellen wir Projekte vor, die im Verpackungsdesign neue Wege gehen. Nachhaltigkeit und Ästhetik schließen sich nicht aus, sie machen Gestaltung anspruchsvoller, aber auch viel spannender. Dies und mehr entdecken Sie im Grafikmagazin 01.24 mit dem Schwerpunkt »Packaging Design«.

Einen wahren Schatz können wir dieses Mal in unserer Rubrik »Design & Research« präsentieren. Curt Bloch musste vor den Nazis fliehen und überstand den Krieg im Versteck in Holland. Dort produzierte er mit dem wenigen, was er hatte, das Het Onderwater-Cabaret. Nachdem die 96 Ausgaben des kleinen Magazins Jahrzehntelang bei seiner Familie in New York im Regal lagen, sind sie nun erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein bemerkenswerter Fund und ein bewegendes Zeitzeugnis, denn Curt Blochs Worte von damals sind heute wieder erschreckend aktuell.

In dieser Ausgabe beginnen wir auch ein neues Fokus-Thema und zeigen, was Kommunikationsdesign für den öffentlichen Raum tun kann. Normalerweise sind es Architektinnen und Städteplaner, die öffentliche Räume gestalten, doch auch Grafiker:innen können unsere Umgebung aufwerten, transformieren und für uns alle besser nutzbar machen. So ist in Konstanz beispielsweise eine triste und unangenehme Unterführung in eine urbane Freilichtgalerie verwandelt worden, eine Abschlussarbeit macht auf Lichtverschmutzung aufmerksam und eine App führt durch die Stadt und verbindet persönliche Geschichten mit historischem Wissen.

Grafik+ »Packaging Design«

Verpackungen müssen schützen, funktionieren und verführen und auch Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Wer all diese Aspekte unter einen Hut bekommen möchte, braucht einen langen Atem und den Willen, zu experimentieren, zu tüfteln und um die Ecke zu denken. In unserem Grafik+ stellen wir auf 20 Seiten Projekte und Studios vor, die im Verpackungsdesign neue Wege gehen.
Wie man Verpackungen stilsicher brandet, zeigt beispielsweise das amerikanische Studio Outline. Bei Auge in Italien schafft man es, unterschiedlichste Kunden gut aussehen zu lassen, egal ob sie Kekse oder Sexspielzeuge herstellen. Bei Serviceplan wurde viel getüftelt, um ein innovatives Kosmetikprodukt raffiniert zu verpacken und das Familienunternehmen schlafgut scheute weder Mühen noch Kosten, um nachhaltige Verpackungen für sein Sortiment zu entwickeln. Hier brachte das neue Packaging Design so viel Bewegung in das Unternehmen, dass der gesamte Markenauftritt neu gestaltet wurde und die Produkte mehr Strahlkraft besitzen, die sich auch finanziell auszahlt.

Das Cover

Gleich in drei reizvollen Farben präsentiert sich das Cover dieser Ausgabe. Das Papier Pergraphica von Igepa eignet sich nicht nur gut für Luxusverpackungen, es verleiht auch dem Grafikmagazin eine gewisse Raffinesse. Wir setzen die Farbtöne Precious Purple, Shining Pearl und Calming Blue ein und realisierten das Motiv im Heißprägeverfahren. Hier brachte das Forum Druckveredelung seine Expertise ein, die präzisen Prägewerkzeuge stammen von Hinderer+ Mühlich und das Prägematerial von Kurz. Die neue Trendfarbe Emerging Yellow zieht die Blicke auf sich, während SB Abalone Select mit seinem Diffraktions-Effekt Akzente setzt. Das Motiv selbst fängt den emotionalen Moment des »Unboxings« ein. Was gibt es Schöneres, als mit Vorfreude eine Verpackung zu öffnen! Das Design stammt von der jungen Gestalterin Johanna Schmees, die mit frischem Blick an das Thema Print und Veredelung heranging.

Der Showroom

In den Showrooms weisen wir Sie auf vier großartige Portfolios hin: Der isralische, in Hamburg ansäßige Typograf und Grafikdesigner Liad Shadmi mit seinem fantastischen Auge für Details, das Wiener Studio Herrström, das sich mit Leidenschaft für die Musikbranche engagiert, der chinesische, in London lebende Illustrator Zhigang Zhang, der Alltagsmomente in ein besonderes Licht taucht und die Packaging-Agentur Think aus Auckland, Neuseeland, deren Team sich selbst als »Daft Punk des Packagings« bezeichnet – Sie werden beim Aufschlagen des Hefts sofort verstehen, weshalb.